Wie entsteht eigentlich Kienspan?

Wird eine Kiefer (Föhre) gefällt, dann schickt der Baumstumpf zuerst das Harz nach oben an die offene Fläche des Baumabschnittes. Mit der Zeit sackt dieses Harz zurück in die Wurzeln, wo es sich verdichtet. Das Wurzelwerk muss einige Jahre im Boden verweilen, damit sich ausreichend Baumharz im Holz sammelt und Kienspan geerntet werden kann.

Kieniges, stark verharztes Holz entsteht, wenn sich über Jahre hinweg in den Wurzeln, Astansätzen oder Verletzungen des Baumes ausreichend Baumharz ansammelt.

„Das Gold des Waldes“

Fährst du mit dem Finger über dieses Holz, fühlt es sich ölig oder speckig an. Baumharz, das aus verletzten Bäumen tropft ist dickflüssig und sehr klebrig. Doch dieses komprimierte Harz des Kienholzes bleibt nicht an den Fingern kleben.

Der Duft des Kienspans hat eine balsamische Note.

Die Farbe von Kienholz ist recht unterschiedlich und reicht von gelblich bis dunkelrot. Je dunkler die Farbe desto mehr Harz befindet sich im Kienspan.

Kienspan ist die perfekte Anzündhilfe für Deinen Kamin oder fürs Lagerfeuer.

Wie wurde Kienspan früher genutzt?

Da Kienspäne sehr gut brennen waren sie früher ein beliebtes Beleuchtungsmittel.

Bergarbeiter trugen während ihrer Arbeit ein brennendes Stück Kienspan im Mund. Dieses wurde zwischen den Zähnen eingeklemmt. Verlor ein Ur-Bergmann seine Zähne, wurde er als „bergfertig“ bezeichnet.

Kienspan war auch Teil von diversen Totenriten. Verstorbenen wurde ein Stück des harzhaltigen Holzes in die Hand gegeben. Dies sollte ihm den Weg durch das dunkle Tal der Toten leuchten.

Staunend unterwegs

Mit einer kleinen Säge und einem Messer ausgerüstet, kannst Du bei Deinem nächsten Waldbesuch schon Ausschau nach Kienspan halten. Sehr gute Chancen welchen zu finden hast Du natürlich in einem Föhrenwald. Einfach darauf achten, ob wo ein Wurzelstück rumliegt und dann sägst Du ein kleines Stück davon ab. Du riechst und siehst es dann sofort ob Du fündig geworden bist.

Das erste Bild zeigt ein besonders harzreiches Stück Kienholz und das zweite Bild fertige Kienspäne als Anzündhilfe.

Tipp: Sei dabei bei einem „Waldstaunen-Workshop“. Bis jetzt haben wir immer noch tolle Kienholz-Fundstücke mit nach Hause genommen.

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